Bild: Andreas Kroll / pixelio
1974, einhundertsiebenundsiebzig Jahre nachdem der Geheime Rat von Goethe im „Balladenjahr“ sein Gedicht vom Zauberlehrling veröffentlichte, erfreute uns Johanna von Koczian mit dem auch heute noch viel zitierten Lied „Das bisschen Haushalt“. Darin wurde besungen, dass die Arbeit der Hausfrau – der Fehleinschätzung des werten Göttergatten zufolge – ja nur ein Klacks sei. Inzwischen betätigen sich manche Männer auch selbst im Haushalt, und nicht nur als gelegentlicher Spülmaschineneinräumer. Wenigstens dieser Mythos hat also bereits eine Entzauberung erfahren.
Der Laienplaner
Ein anderer Mythos hingegen ist noch quicklebendig, aber leider nicht pumperlgsund. Also scheint es mir an der Zeit, ihn unter der Bezeichnung #Zauberlehrling auf den Heilsweg zu schicken. Gemeint ist der Mythos vom Bauherrn als kongenialer Planer. Schickt sich der wackere Recke nämlich an, des Architekten vermeintliche Überflüssigkeit zu beweisen, so scheitert er stets an denselben Stolpersteinen. Oder noch schlimmer, er wird als fröhlich pfeifender Hans Guckindieluft durch kein bewusst erlebtes Stolpern aufgeschreckt und erwacht erst, wenn er schon im Wasser paddelnd um Luft ringt, soll heißen, sich wegen seiner nach hinten losgegangenen Sparversuche finanziell über Wasser zu halten versucht.
Seien Sie also gespannt, was hier in loser Folge darüber erzählt wird, in welche Fallen der Zauberlehrling tappt, wenn er wieder einmal am falschen Ende der Wurst zu sparen versucht. Also, um es frei nach Jürgen Becker zu sagen: „Machen Sie sich einen Knoten in die Maus! Unter dem Schlagwort Zauberlehrling kläre ich Sie gerne auf.
Im Übrigen darf man Unwissenheit gebührenfrei dauerhaft behalten. Aber das nur am Rande bemerkt, weil ich so oft lese, dass Laien sich als Leihen bezeichnen. Et hätt noch immer jot jejange – Glück auf!