Alternative Kellerformen und Kostengründe

Im zweiten Teil “Teilkeller: die Lösung zwischen Ja und Nein?” haben wir uns mit der Variante eines in seiner Grösse verkleinerten Nutzkellers befasst. Dazu gibt es jedoch eine pfiffigere Alternative, die sich insbesondere in Hanglagen anbietet: nämlich die der gemischten Verwendung als Nutz- und Wohnkeller.

Betrachten Sie das Haus als Ganzes

Wenn das Raumprogramm klug verteilt wird, hat sich die Sorge um nutzlose Kubikmeter erledigt. Geben Sie dem Nutzkeller Familienanschluss, indem Sie ihn in ein ein Wohn-Untergeschoss übergehen lassen. Auf der Talseite einer Hanglage ragt er oft genügend weit aus der Erde, um ihn mit normalhohen Brüstungen zu befenstern. Dann lässt sich dort vollwertige Wohnraumqualität schaffen und beispielsweise ein Gästezimmer auch für eine nicht böse Schwiegermutter dorthin disponieren. Teenager wohnen oft sogar lieber dort als direkt neben ihren jüngeren Geschwistern. Auch ein Home Office kann dann “nach unten”, und ein Fitness- oder sonstiger Hobbyraum sogar in einen klassisch unterirdischen Keller. Ein Wäscheabwurfschacht ermöglicht, zumindest den Hauswirtschaftsraum, der sich hervorragend für den Übergang zwischen Nutz- und Wohnbereich eignet, hierhin zu verlegen.

Am Rande erwähnt: der Kleinstkeller

Wo die “nur” preislichen Münchner oder gar die auch hanglagigen Stuttgarter Verhältnisse oberirdischen Kellerersatzraum zu einem Luxus machen, findet man den Sonderfall von Kleinstkellern für Haustechnik- und Vorratsräume.Sie unterscheiden sich von Teilkellern nicht nur durch ihre nochmals sparsamer bemessene Grundfläche. Sondern sie stehen zudem auch oft mehr unter dem Vorgarten als unter dem Haus und werden häufiger über Leitern als über Treppen erreicht. Im Regelfall sind sie nicht direkt mit dem Haus verbunden oder gar Teil dessen “Thermischer Hülle”. Wegen ihrer Marktnische kommen sie nicht auf Stückzahlen, die sie mit normalen Kellern preislich wettbewerbsfähig machen könnten. Deshalb sind sie hier auch nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Für ihre Käufer sind sie jedoch in der Regel ökonomisch alternativlos.

Ersatzmassnahmen gibt es nicht geschenkt

Dass ein Keller – wenn er vom Grundstück “gefordert” wird – für seine Vermeidung ähnliche Kosten verursacht wie für seinen Bau, ist wohl ärgerlich, aber leider wahr. Es begründet sich zu einem grossen Teil im umfangreichen Einsatz schwerer Maschinen zur Modellierung des Geländes. Auch das Material zur Stabilisierung des Ergebnisses der Arbeiten muss dauerhaft solide sein und kostet entsprechend, auch ist es dadurch schwergewichtig und unhandlich zu manövrieren. Hinzu kommt, dass einige Massnahmen eine recht komplexe Ausführung erfordern. Schliesst man verschieden tief gründende Fundamente aneinander an, erfordert das beispielsweise, sie getreppt auszuführen. Das macht bereits ihre Schalungsarbeiten aufwendiger. Und die Erfordernis einer frosttiefen Gründung führt auch “ohne” Keller zu bereits annähernd halb hohen “Kellerwänden” im Boden, zwischen denen lediglich kein nutzbarer Raum liegt.

Verkleinerungen bleiben hinter den Erwartungen zurück

Dass der Teilkeller nicht proportional billiger sein kann, hängt hauptsächlich damit zusammen, dass sein Umfang und seine Mantelfläche nicht im proportionalen Verhältnis zur verkleinerten Grundfläche mitschrumpft. Auch ist sein “weggelassener” Teil nicht aufwands- und entsprechend auch nicht kostenlos. Nicht unterkellerte Bereiche benötigen dennoch (ebenfalls wiederum frosttief zu gründende) Fundamente zur Ableitung ihrer Lasten. Und für Teilstrecken von Gebäudeumrissen, wo die Kanten im Vergleich von Erdgeschoss und Keller nicht deckend verlaufen, gilt oft in gewisser Weise ein erhöhter Aufwand durch “doppelte Erledigung”. Alle diese Aspekte ergeben in der Summe einen eben doch recht respektabel hohen Haufen an nicht bis auf Null reduzierbaren Kosten. 

In der nächsten Woche werden Sie nun mit der Antwort für Ihren konkreten Fall beschert. Die Aktualisierung vom 25. Oktober 2023 enthält auch einen Link zu einem Videobeitrag eines Beraterkollegen als “Zweitmeinung” für Sie.

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2 thoughts on “Alternative Kellerformen und Kostengründe

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