Inspirationen für den Hausbau gesucht?

Kartenhaus

Bild: S. Hofschlaeger / pixelio

Wer sein erstes Eigenheim plant, füllt seinen Spickzettel zunächst einmal mit Inspirationen. Wie ist ein zeitgemäßes Haus überhaupt beschaffen? Der Spickzettel verwandelt sich beim Blick ins Internet bedenklich rasch in einen Wunschzettel mit Dingen, die auf dem Spickzettel noch bescheidener daherkamen und mit Dingen, die man bisher noch gar nicht bedacht hatte. Aus dem niedlichen Babykätzchen Bauwunsch ist ein fetter Garfield geworden, unter dem das Sofa beinahe zusammenkracht.

Gedanken sind wie Köche

Trotz Fastenkur für den derart überfütterten Kater wachsen sich die als hilfreich erachteten Inspirationen schnell zu einer bedrohlichen Bürde aus. Die unterschiedlichen Anregungen bringen nämlich Aspekte und Details mit sich, die untereinander nicht kompatibel sind. Machen sich die Planer daraufhin Gedanken, wie sie es in Forenbeiträgen gerne schreiben, dann verkomplizieren diese Gedanken leider oft die bestehenden Dilemmata. Zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei.

Dabei hat es sich doch bei den gesammelten Vorbildern, jedes für sich betrachtet, durchaus um wertvolle Hilfen gehandelt. Konkurrieren die Vorbilder anstatt einander zu ergänzen, dann führen sie direkt zu Schloss Frankenstein. Na ja, zumindest treiben sie die selbst planenden Bauleute in eine tiefe Verzweiflung. Hat man einen schönen Plan gemacht, dem scheinbar nur noch die Cocktailkirsche fehlt, entdeckt man plötzlich auf der Wunschliste noch einen nicht abgearbeiteten Punkt. Will man diesen nun auch noch schnell integrieren, erweist er sich als der bösartige letzte Bierdeckel, der das Kartenhaus zum Einsturz bringt.

Zum Wiederkäuen

Vor den Trümmern seines Planungsversuches suchen die Bauleute dann in einem Forum Trost, Rat und Beistand. Erfahrenere Wunschlistenprüfer empfehlen dann, beim nächsten Versuch auf den ein oder anderen Tropfen zu verzichten, damit das Fass nicht erneut überläuft. In seiner Trauer ist der Fragesteller dann oftmals für solcherlei Rat noch gar nicht bereit. Er glaubt sich missverstanden oder unterstellt gar Missgunst des Ratgebers gegenüber dem Verwirklichen des betreffenden Details. Als beratungsresistent gescholten zieht sich der Fragende zurück, um dann nach einer Zeit der inneren Klausur mit „fast dem gleichen Käse wie zuvor“ zurückzukommen, weil ihm das Verzichten nicht gelungen ist.

Merke also:

Wer will einen Kuchen backen, der muss haben sieben Sachen. Vielleicht sind es in manchen Fällen im Einzelnen auch einmal acht oder neun. Aber im großen Maßstab betrachtet, sind es nie siebzehn und nie siebzig, sondern sieben. Sonst stürzt das Haus schon auf dem Plan ein – wie ein Soufflé!

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